Autofahrer, die bisher kein Elektroauto gefahren sind, fragen immer wieder nach Tipps zum Laden. In unserem Landkreis (Rhön-Grabfeld) gibt es relativ viele Lademöglichkeiten. Einen Überblick kann man sich sehr gut auf der Seite von goingelectric.de verschaffen.
Neben der Ladeleistung der Ladesäulen, die farblich gekennzeichnet ist, erhält man beim Click auf die Ladepunkte zusätzliche Informationen (Betreiber der Ladeinfrastruktur, Hinweise auf Störungen). Diese Übersicht ist auch hervorragend für die Planung einer längeren Reise mit Elektroauto geeignet!
Die Ladeinfrastruktur im Landkreis Rhön-Grabfeld und angrenzenden Landkreisen wird von unterschiedlichen Betreibern zur Verfügung gestellt. Eine Auswahl der Betreiber (Fahrstromanbieter) bzw. Abrechnungsdienstleister für die hiesige Ladeinfrastruktur finden Sie hier.
Hinzu kommen eine ganze Reihe privater Anbieter, die ihren Kunden Lademöglichkeiten anbieten, wie z.B. ALDI Süd, Kaufland, MediaMarkt, tegut, diverse Autohäuser u.v.a.m. Das sorgt immer wieder für Ärger insbesondere bei frischen Elektroautobesitzern, denn welchen Fahrstromanbieter bzw. Abrechnungsdienstleister man für den Ladevorgang wählt bzw. welche Ladekarte man vor das Display hält, ist entscheidend für den Preis.
Gemäß Verordnung ist inzwischen jeder Anbieter von Ladeinfrastruktur dazu verpflichtet einen sogenannten Ad Hoc-Ladevorgang zu ermöglichen egal von wem die Ladesäule betrieben wird. Hier kann also jeder (zumindest der, der ein Smartphone besitzt) über den QR-Code auf der Säule und nach Hinterlegung von Abrechnungsdaten (Kreditkarte, Kontoverbindung etc.) den Ladevorgang starten. Die gute Nachricht also: Laden kann man immer! Erst ab Mitte 2023 müssen neu installierte Ladesäulen über ein Kreditkarten- oder EC-Karten-Lesegerät verfügen. Beim Ad Hoc-Laden bekommt man auch in der Regel den Preis pro kWh im Display angezeigt.
Die Preisvergleich-Apps für Fahrstrom stecken aber leider immer noch in den Kinderschuhen. An der Stelle seien einmal zwei Apps erwähnt: Chargeprice und Ladefuchs
So zeigt z.B. Chargeprice für die Ladesäule am Busbahnhof in NES je nach Fahrstromanbieter für eine Ladung von knapp 20kWh folgende Preise an (Stand: Mitte 07/2022): ADAC: 8,21€, Maingau 9,57€, Shell/newmotion: 11,13€, Plugsurfing: 10,94€, EnBw: 8,79€, Elli/VW: 10,75€, Lichtblick: 10,75€. Es geht aber auch noch teurer bei Chargepoint: 15,25€ und Char-gemap: 17,25€. Also Augen auf bei der Ladekarten-/App-Wahl!
Welche Apps bzw. Ladekarten ‚rentieren‘ sich denn oder sind zu empfehlen?
Klare Antwort: Es kommt darauf an. Zu Hause lädt man bestimmt am günstigsten (insbesondere, wenn man eine PV-Anlage auf dem Dach hat). Neben Ladekarten der Autohersteller, die in der Regel einen festen Tarif haben, sollte man die Ladekarte des ADAC (Leistungsumfang bei Nicht-Mitgliedern wie Ladekarte der EnBw), die der EnBw und die Ladekarte von Shell Recharge (früher newmotion) im Auto mit sich führen. Eine nahezu überall einsetzbare Ladekarte bieten auch die maingau-Werke an. Es kann aber gar nichts schaden, wenn man
sich zum Starten der Ladevorgänge die Apps verschiedener Fahrstromanbieter auf sein Smartphone zieht. Bei der Nutzung einer App bzw. der Ladekarte werden die Preise des jeweiligen Anbieters berechnet. Das heißt, dass ein und derselbe Ladevorgang gestartet über den QR-Code, eine Ladekarte oder eine App etwas anderes kosten kann (siehe Preisrange oben)!
In der Regel kann man folgendes festhalten: Der Preis des Ladesäulenbetreibers (Ad Hoc-Laden) ist häufig die günstigere Alternative. Die Marktpreise für Fahrstrom liegen zurzeit (Stand Juli 2022) bei ca. knapp 40ct bis unter 50ct pro kWh bei Wechselstrom (AC, bei 11/22kWh Ladeleistung) und bei über 50ct bis unter 80ct für Gleichstrom (DC für Schnellla-den). Oft kommen – je nach Standort – auch noch Blockiergebühren hinzu!
Hinweis: Jeden zweiten Donnerstag im Monat treffen sich die Elektromobilisten des Landkreises zum Erfahrungsaustausch. Anfragen gerne an: rudi_seefried(at)gmx.de